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Das Hoch im Sommer


Beständiges Schönwetter in Mitteleuropa wird von einem stabilen Hoch über Skandinavien, Großbritannien oder Mitteleuropa hervorgerufen.


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Klarer Himmel im Sommerhoch
© Mario Lehwald


Liegt das Hoch über der Nordsee oder Mitteleuropa, so gibt es genau wie beim Skandinavienhoch bestes Sommerwetter im norddeutschen Raum. Im Süden dagegen kommt es, besonders wenn sich der Kern des Hochs weiter nach Osten verlagert, zu Wärmegewittern. Im Norden ist es meist wolkenlos oder es entwickeln sich gegen Mittag kleine Cumuluswolken, die sich abends wieder auflösen.


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Schönwettercumulus im Sommerhoch
© Mario Lehwald


Auch vereinzelte Cirruswolken, sogenannte Schönwettercirren, sind hin und wieder zu sehen. Sie verdichten sich aber nicht, sondern stehen ruhig am Himmel oder bewegen sich ganz langsam. Der Wind weht meist schwach aus wechselnden Richtungen, je nach Lage des Hochkerns. An den Küsten von Nord- und Ostsee tritt tagsüber Seewind auf.


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Schönwettercirrus im Sommerhoch
© Mario Lehwald


Verlagert sich der Hochkern weiter nach Osten, so fließt langsam schwülwarme Luft aus Südwesten oder Süden heran und es besteht die Gefahr der Bildung von Wärmegewittern. Diese entstehen über den aufgeheizten Landmassen; nicht selten entstehen hier auch kleinere Hitzetiefs, in denen sich die Gewitter dann bilden. Wärmegewitter entstehen meist am frühen Nachmittag und sterben nach Sonnenuntergang wieder aus. Über See gibt es tagsüber keine Wärmegewitter. Wer bei einer solchen Wetterlage auf hoher See ungefähr 10 Seemeilen Abstand zu den Küsten einhält, bleibt außerhalb der Reichweite der Wärmegewitter. Diese entstehen allerdings ab dem Hochsommer in der zweiten Nachthälfte auf See, denn dann ist das Wasser nachts meist wärmer als die Luft und so können hier feuchtwarme Luftmassen nach oben aufsteigen, welche dann die großen Gewitterwolken bilden. Diese sogenannten Seegewitter entstehen nachts über dem Meer und zerfallen zum Sonnenaufgang rasch wieder, da die sich erwärmende Luft hier stabilisierend auswirkt.


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Stabiles Hochdruckgebiet über Mitteleuropa am 15. Mai 2000

Quelle der Karte: Wetterzentrale
Bearbeitung: Mario Lehwald


Das Ende einer solchen Hochdrucklage kündigt sich durch stetigen aber langsamen Luftdruckfall an. Die Wärmegewittertätigkeit nimmt zu und es zieht anschließend meist eine Kaltfront oder Okklusion mit heftigen Frontgewittern und Abkühlung durch. Häufig folgt am nächsten Tag noch eine weitere Kaltfront. Die Wetterlage stellt sich dann langsam zu einer kühlen und wechselhaften Westlage mit häufigen Regen um.

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