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Das Hoch im Winter


Besonders im Winter ist in einem Hoch nicht immer schönes Wetter zu finden! Im Winter erfolgt durch nächtliche Ausstrahlung ein starkes Abkühlen der bodennahen Luftschichten. Dadurch bildet sich eine Temperaturumkehrschicht (Inversion). Über der Inversion nimmt die Temperatur zunächst wieder zu und erst weiter oben erfolgt wieder die normale Temperaturabnahme mit der Höhe.


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Hochdrucklage mit Inversion im Winter
© Mario Lehwald


Diese Inversion sorgt dafür, das sich das Absinken in einem Hoch nicht bis in Bodennähe fortsetzt, sondern auf Höhe der Inversion endet. Unterhalb der Inversionsschicht bildet sich durch Anreicherung der Luft mit Feuchtigkeit eine hochnebelartige Stratusschicht, die oft tagelang über einer Landschaft verharrt. Auch Stratocumulus ensteht oft. Es herrscht dann im Flachland trübes und tristes, aber niederschlagsfreies Wetter, während es oberhalb der Inversion auf den Bergen sonnig und schön ist. Kühlt die Luft am Boden bis auf den Taupunktswert ab, so kommt es zu Nebel am Boden.


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Stratus - trübes und tristes Wetter im winterlichen Hoch
© Mario Lehwald


Solche Hochnebeldecken kommen im Herbst- und Winterhalbjahr besonders an den Nord- und Westflanken der mitteleuropäischen Hochdruckgebiete vor, da sich hier meist maritime Luftmassen befinden. Damit ist auch der Widerspruch geklärt, warum das Barometer hohen Luftdruck zeigt, obwohl es trüb und grau ist. Eine Unkenntnis, der man sehr oft begegnet! Diese Hochnebellagen werden häufig erst beim Heranzug eines Tiefs beendet.


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Dichter Stratocumulus im winterlichen Hoch
© Mario Lehwald


Ich habe auch schon winterliche Hochs erlebt, in denen es tagsüber im Flachland aufgelockert bewölkt oder sogar klar war. Abends zog jedoch tiefer Stratocumulus auf, der sich rasch verdichtete und später in eine geschlossene Stratusdecke überging.


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Aufgelockerter Stratocumulus im winterlichen Hoch
© Mario Lehwald

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