Ein Bodentief ist nicht auf eine gewisse Höhe beschränkt, sondern es setzt sich als Wirbel bis in die höheren Luftschichten fort. Im jungen Stadium ist seine vertikale Achse stark gekippt. Das junge Bodentief liegt daher am Rand des Höhentrogs oder Höhentiefs. Mit zunehmenden Alter wird diese Achse immer senkrechter, d. h. Boden- und Höhentief nähern sich einander immer mehr. Im Alter liegen Boden- und Höhentief dann genau übereinander, womit sich das Bodentief abschwächt.
Als Beispiel zeige ich hier eine kleine Serie zur Entwicklung eines Bodentiefs zusammen mit der Höhenströmung. Es ist das gleiche Tief, was ich bereits hier anhand von Bodendruckkarten und Satellitenbildern gezeigt habe.
Die weißen Linien sind die Isobaren auf Meereshöhe bezogen. Die farbigen Linien kennzeichnen die Höhenströmung bezogen auf die Druckfläche 500 hPa (etwa 5,5 Kilometer Höhe).
Weiterhin wird man sehen, das auch die Höhenströmung kein starres Gebilde ist, sondern sich ständig verändert! Das Bodentief folgt immer der Höhenströmung.
07.07.98, 00.00 UT Über Norditalien sieht man im Bodendruckfeld eine Ausbeulung. |
08.07.98, 00.00 UT Diese Ausbeulung ist zu einem Bodentief geworden. |
09.07.98, 00.00 UT Das Bodentief liegt über Osteuropa am Rande des Höhentrogs. |
10.07.98, 00.00 UT Das Bodentief ist weiter nach Nordwesten gezogen und hat einen langen Kern. |
11.07.98, 00.00 UT Das Bodentief erreicht seinen Höhepunkt; auch das Höhentief ist jetzt kräftig ausgebildet. Der Kern des Bodentiefs nähert sich dem Höhentiefkern. |
12.07.98, 00.00 UT Boden- und Höhentief liegen übereinander. |
13.07.98, 00.00 UT Das Bodentief verlagert sich kaum noch... |
14.07.98, 00.00 UT ...und schwächt sich ab. Es hat jetzt keine geschlossene Isobare mehr. |
15.07.98, 00.00 UT Das Bodentief ist kaum noch zu erkennen, das Höhentief (ganz oben) dagegen noch gut. |
16.07.98, 00.00 UT Jetzt ist das Höhentief gänzlich aus dem Kartenausschnitt herausgewandert. |
Quelle der Karten: Wetterzentrale