Häufig entsteht auf der Rückseite eines Tiefs hinter der Kaltfront oder Okklusion ein Trog. Die Isobaren beulen sich vom Kern des Tiefs keil- oder trogförmig aus. Dieser Boden- oder Rückseitentrogtrog ist aber nicht zu verwechseln mit dem Höhentrog!
Ein Rückseitentrog trennt anders als eine Front keine verschiedenen Luftmassen voneinander. Man spricht solange von einem Trog, wie die Zirkulation nicht abgeschlossen ist. Sobald es im Trogbereich zu einer abgeschlossenen Zirkulation kommt (abgeschlossener Kern) spricht man von einem Trogtief.
Kräftiger Trog auf dem Nordatlantik am 11. Januar 2007
Quelle der Karte:
Wetterzentrale
Bearbeitung: Mario Lehwald
Ein Trog entsteht, wenn die Höhenwarmluft auf der Vorderseite des Tiefs um dieses gegen den Uhrzeigersinn herumgeführt wird und dadurch auf die Rückseite in dem Bereich der Kaltluft gelangt. Durch den Temperaturunterschied entsteht südlich oder südwestlich des Tiefkerns der Trog. Die Isobaren beulen sich vom Tiefzentrum nach außen hin aus und haben im Trogbereich eine etwas stärkere Krümmung. Durch die stärkere Krümmung der Isobaren kommt es im Trogbereich zu Luftmassenstauungen; die Luftmassen werden zum größten Teil nach oben transportiert. Dadurch bilden sich Wolken, aus denen Regen oder Schauer und im Sommer auch Gewitter niedergehen.
Heranziehender Trog
© Mario Lehwald
Wenn nach dem Durchzug einer Kaltfront der Luftdruckanstieg geringer wird, oder der Luftdruck sogar wieder zu fallen beginnt, dann kommt mit Sicherheit ein Trog heran. Der Wind dreht dann wieder etwas zurück und nimmt später kräftig zu. Der Trog folgt einer Kaltfront oder Okklusion meist im Abstand von etwa 15 bis 20 Stunden. Allerdings zeigt jeder Trog ein etwas anderes Gesicht, was die Bewölkung angeht. Manchmal kann eine fast geschlossene Wolkendecke der finsteren Art vorhanden sein, aus denen langanhaltende schauerartige Niederschläge fallen. Meistens kommt es aber zu umfangreichen Komplexen von Schauer- und Gewitterzellen.
Manchmal bildet sich im Rückseitentrog ein sogenanntes Trogkomma, welches auf Satellitenbildern gut zu erkennen ist. Sogar die Entwicklung eines kleinen abgeschlossenen Trogtiefs ist möglich.
Links: Trog am 25.10.99, 16 UT südwestlich von Spanien
Rechts: Trog am 12.04.96, 14 UT südlich von Island
Quelle: NOAA quicklooks from NEODAAS/University of Dundee