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Kondensstreifen


In der heutigen Zeit gehören Kondensstreifen zum alltäglichen Anblick am Himmel. Wer genau hinsieht, kann aus ihnen einiges über die Luft in der Höhe erfahren.


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Hoch fliegendes Flugzeug mit Kondensstreifen
© Mario Lehwald


Ein Kondensstreifen ist eine Art künstlich erzeugter Wolke durch den zivilen Flugverkehr. Dieser findet in Höhen zwischen 8 und 12 Kilometern statt. Die Temperaturen liegen in diesen Höhen bei -40 Grad C oder weniger. Eine so kalte Luft kann nur noch sehr wenig Wasserdampf aufnehmen. Schon bei geringen relativen Luftfeuchten ist die Luft mit Wasserdampf gesättigt.

Bei der Verbrennung der Flugzeugtreibstoffe (Kerosin) entsteht auch eine nicht gerade kleine Menge von Wasserdampf. Die Verbrennungsabgase verlassen das Flugzeug mit Temperaturen um die 600 Grad C. Dabei treffen sie auf die -40 Grad C kalte Luft. Durch diese extreme Abkühlung geht der Wasserdampf direkt vom gasförmigen in den festen Zustand über (Resublimation). Kondensstreifen bestehen daher immer aus kleinen Eiskristallen. Von der Art der Entstehung sind sie Cirruswolken ähnlich, genauer gesagt Cirrocumuluswolken. Ist die Luft wärmer als etwa -40 Grad, bilden sich allerdings keine Kondensstreifen mehr.


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Bei extrem trockener Luft
oder Temperaturen wärmer als -40 Grad in der Höhe bilden sich keine Kondensstreifen
© Mario Lehwald


Kondensstreifen bilden sich auch nur, wenn die Luft eine gewisse Feuchte enthält. Mit ihrer Hilfe kann man Rückschlüsse auf die Luftbeschaffenheit in 8 bis 12 Kilometern Höhe ziehen. Ist die Luft in dieser Höhe z. B. trocken, lösen sich die Kondensstreifen rasch wieder auf. Sie leben in diesem Fall nicht mal eine Minute und sind rasch wieder verschwunden. Trockene Höhenluft bedeutet meist eine Fortsetzung des guten Wetters.


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Bei trockener Luft in der Höhe
lösen sich die Kondensstreifen rasch wieder auf
© Mario Lehwald


Wird die Luft in 8 bis 12 Kilometern Höhe dagegen feuchter, so lösen sich die Kondensstreifen nicht mehr auf, sondern bleiben erhalten. Durch die Höhenwinde verbreitern sie sich meist noch, wehen aus und ziehen langsam über den Himmel. Auch nehmen sie dann je nach Flugverkehr an Zahl zu. Andere Cirruswolken begleiten sie meist. Feuchte Höhenluft bedeutet, das zunehmend Tiefdruckeinfluß aufkommt, wenn er nicht schon da ist. Anhand der Zugrichtung der Streifen läßt sich außerdem die Richtung des Höhenwindes bestimmen und seine Stärke grob abschätzen.


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Bei feuchter Luft in der Höhe
bleiben die Kondensstreifen erhalten
© Mario Lehwald


Vom Aussehen und der Art her sind Kondensstreifen mit Cirrocumuluswolken zu vergleichen. Sie sind auch ein guter Vergleich, wie echter Cirrocumulus aussieht! Dieser ist genau wie die Kondensstreifen von reinweißer Farbe (bei hochstehender Sonne!) und seine Wolkenelemente haben nie Eigenschatten.

In den Synop-Wettermeldungen werden Kondensstreifen, sofern sie als solche erkannt werden, nicht als normale Wolken, sondern im Abschnitt 5 des Synop-Schlüssels in der 25 WzWz-Gruppe gesondert gemeldet. Dabei werden folgende Codes unterschieden:

  • 01: Sich schnell auflösende Kondensstreifen (Lebensdauer unter 1 Minute)
  • 02: Sich langsam auflösende Kondensstreifen (Lebensdauer 1 bis 14 Minuten)
  • 03: Beständige Kondensstreifen (Lebensdauer über 15 Minuten)
  • 04: Aufgelöste, vollständig in Cirrusbewölkung übergegangene Kondensstreifen


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Ausgewehte Kondensstreifen
Bei feuchter Luft in der Höhe werden Kondensstreifen von den Höhenwinden verbreitert (ausgeweht) und ziehen dann über den Himmel
© Mario Lehwald

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