Wird die Sonne von einer Wolke verdeckt, kann man an den Wolkenrändern oftmals radial nach außen verlaufende Lichtstrahlen beobachten. Das Licht wird an Wassertropfen und Staubpartikeln gestreut und sichtbar, genau wie der Lichtstrahl eines Diaprojektors sichtbar wird, wenn die Luft viel Staub enthält. Das sich die Lichtstrahlen radial um die Sonne auszubreiten scheinen wird durch die Perspektive vorgetäuscht. In Wirklichkeit verlaufen die Lichtstrahlen parallel.
Lichtstrahlen aus einer Wolkenlücke heraus
© Mario Lehwald
Manchmal scheint ein Teil des Sonnenlichtes durch eine Wolkenlücke hindurch. Auch hier scheinen sich die Lichtstrahlen radial auszubreiten und werden nach außen hin scheinbar immer breiter. Im Bereich des Wolkenschattens heben sich die Strahlen besonders gut ab. Besonders eindrucksvoll sind solche Effekte bei tiefstehender Sonne. Nah am Horizont stehende Wolken können dann ihre Schatten über den Beobachter werfen. Der hellere Bereich zwischen den Schatten tritt auf der gegenüberliegenden Himmelshälfte als Lichtstrahlen in Erscheinung, die man Gegendämmerungsstrahlen nennt.
Ein Spiel aus Licht und Schatten
Cumulonimben am Horizont werfen hier ihre Schatten über den Beobachtungsort,
was auf der gegenüberliegenden Himmelsseite zu Lichtstrahlen führt.
© Mario Lehwald
Bei tiefstehender Sonne können sich noch weitere Effekte ergeben. Fällt z. B. ein Teil des Sonnenlichtes durch eine Wolkenlücke, so kann dieses Licht wiederum die Unterseite einer höher am Himmel stehenden Wolke oder Wolkenbank beleuchten, was dann wie ein Scheinwerferspott aussieht.
Spiele aus Licht und Schatten
Aus einer Wolkenlücke kommen Lichtstrahlen, die wiederum eine höher am Himmel
stehende Wolkendecke von unten her beleuchten
© Mario Lehwald