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Wolkenfotografie


Im Januar 1982 begann ich mit dem Fotografieren mit einer einfachen Instamatik-Kamera, in der Filmcassetten von Kodak eingelegt wurden. Die Bilder waren quadratisch. Mit dieser sehr einfachen Kamera fotografierte ich alles mögliche, u. a. auch Wolken.


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Die Instamatic


Im Oktober 1983 bekam ich meine erste Spiegelreflexkamera, eine Revue SC 3. Zu Weihnachten 1983 folgte ein einfaches Fotostativ und ein Blitzgerät und zum Geburtstag im Oktober 1986 zwei Objektive, ein 2,8 / 28 mm Weitwinkel und ein 2,8 / 135 mm Tele.

Obwohl ich schon mal den ein oder anderen tollen Himmelsanblick fotografierte, begann ich Anfang 1987 systematisch Wolken zu fotografieren. Vor allem lernte ich aus meinen Wetterbüchern, wie die einzelnen Wolken benannt wurden und wie sie aussahen.

Im April 1988 schaffte ich mir zusätzlich eine Ricoh KR 10 an, um die Revue SC 3 ausschließlich für astronomische Aufnahmen nutzen zu können, weil ich dafür andere Filme brauchte.


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Die Pentax P 30


Im Sommer 1991 stieg ich auf Diafilme um. Im Juni 1994 wurde mir aus dem Fahrzeug eine Tasche gestohlen, in der sich auch die Ricoh KR 10 mit den beiden Zusatzobjektiven befand. Als Ersatz schaffte ich mir eine Pentax P 30 an. Im Jahr 2001 stieg ich wieder auf Negativfilme um, weil sich die Abzüge besser für die Webseite einscannen ließen.



Die analoge Fotografie

wetter2.jpg Nachfolgend sollen ein paar Tips aus meiner Fotopraxis gegeben werden. Der ernsthafte Himmels- und Wolkenfotograf sollte grundsätzlich immer und überall eine Kamera dabei haben! Die besten Wolkenstrukturen treten meist immer dann auf, wenn man gerade unterwegs ist und keine Kamera dabei hat!

Die Land- oder Wasseroberfläche sollte etwa ein Drittel bis ein Viertel des unteren Bildes füllen. Bei Wolken, die recht hoch am Himmel stehen, ist es vorteilhaft wenn zumindest in einer Bildecke etwas irdisches abgebildet ist, z. B. die Spitze eines Baumes, Hauses, Turmes usw., da man ansonsten kein Vergleich der wahren Größenverhältnisse hat!

wetter1.jpg Weiterhin sollte man auf gute Kontraste achten. Bei dunstigem Wetter wird alles kontrastarm und milchig auf den Bildern erscheinen. Besonders die dünnen Cirruswolken verlangen gute Kontraste. Um diese zu bekommen, kann man bei Spiegelreflexkameras einen Polfilter einsetzen, der den blauen Himmelshintergrund abdunkelt und so den Kontrast zu den Wolken verstärkt. Am besten lassen sich die weißen und kontrastreichen Cumuluswolken fotografieren. Hier sollte man die Belichtung aber in den helleren Stellen der Wolken messen, da diese sonst schnell überbelichtet werden.

Eine Kamera sieht grundlegend anders als das menschliche Auge. Das Auge passt sich hohen Kontrasten wie hellen Stellen oder dunklen Schatten rasch an. Die Kamera kann jedoch nur auf eines belichtet werden - entweder auf die dunklen Bereiche, womit die hellen überbelichtet werden und strukturlos weiß erscheinen; oder eben auf die hellen Bereiche, wobei die dunklen Stellen unterbelichtet werden und schwarz erscheinen. Hier muß jeder vor der Aufnahme entscheiden, welche Stellen wichtiger sind und auf diese korrekt belichten.

Bei Himmelsaufnahmen sollte die Belichtung in den hellen Stellen des Himmels gemessen werden. Niemals in die Sonne hinein, da dies zu Fehlmessungen und zu stark unterbelichteten Bildern führt. Genausowenig darf die Belichtung an fernen Teilen von Erdboden oder im Wasser gemessen werden. Da diese Stellen immer dunkler sind als der Himmel führt das zu überbelichteten Bildern! Ich sehe immer wieder Bilder auf Webseiten, wo z. B. helle Cumuluswolken total ausgebrannt sind und als strukturlose Massen erscheinen. Sowas muß nicht sein!


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Links: Zu hell! Ausgebrannte Cumuluswolken
Rechts: Richtig belichtete Aufnahme



Die digitale Fotografie

Inzwischen hat sich das Bild gewandelt. Die analoge Fotografie ist heute so gut wie ausgestorben. Stattdessen gibt es digitale Kameras, wo die Bilder mit einem Chip erzeugt werden. Bei ihnen entfällt das Filmmaterial, dessen Entwicklung und damit verbundenen Kosten. Die Bilder sind sofort fertig und gleich am Computer weiterverarbeitet und verwendet werden. Auch ist die Aufbewahrung der Bilder auf CD's wesentlich platzsparender als Stapel von Fotoalben oder Diamagazinen.

So habe ich im Sommer 2004 eine erste kleine Digitalkamera angeschafft, eine Fuji Finepix A 205s. Die Auflösung betrug nur 2 Megapxel. Zu Weihnachten 2005 folgte eine Panasonic DMZ-LZ1, die immerhin schon 4 Megapixel hatte. Im Sommer 2014 folgte eine Sony DSC-HX50V mit 21 Megapixel und 2017 eine Sony DSC-HX60.

digital3.jpg Auch bei der digitalen Wolkenfotografie sollte die Belichtung in den hellen Stellen des Himmels gemessen werden. Ein Problem ist der bei den einfacheren Digitalkameras vorhandene Autofokus, der sich oft nicht auf manuell stellen läßt. Fotografiert man z. B. in den Himmel, kann der Autofokus oft nicht scharfstellen, weil die dafür nötigen scharfen Konturen fehlen. An scharfkantigen Spitzen von Cumuluswolken gelingt dies meist noch. Im anderen Fällen muß man sich einen entfernten Gegenstand suchen, der möglichst hoch ragt. Ist sowas nicht vorhanden, wird es schwieriger. Dann kann man nur noch am Horizont scharfstellen, aber dann stimmt die Belichtung nicht mehr, weil der Horizont meist dunkler ist als der Himmel und das Bild dann überbelichtet wird!

digital4.jpg In diesem Fall benutze ich die auch an den meisten kleineren Digitalkameras vorhandene manuelle Belichtungskorrektur, mit der man eine Aufnahme absichtlich Über- oder Unterbelichten kann, meist in 1/3 Blendenstufen. In diesem Fall verwende ich die Unterbelichtung. Wieviel das genau ist, kann man nur durch Probieren herausfinden. In der Regel ist ein Wert von -1 eine gute Basis. Da man das fertige Bild gleich auf den Bildschirm sieht, kann man gleich berurteilen, ob das Bild noch zu hell ist. In diesem Fall nehme ich dann -1.3 usw. Ist das Bild schon etwas zu dunkel, nehme ich weniger z. B. -0.7

Bei einigen Kameras läßt sich der Fokus auch auf manuell stellen. In diesem Fall kann man mit Hilfe des Bildschirms der Kamera das Bild scharfstellen. Aber Achtung: Der Schärfebereich "Unendlich" ist meist nicht das rechte Ende des Einstellbereiches wie bei den Objektive der analogen Spiegelreflexkameras!

digital5.jpg Um die beste Bildqualität zu bekommen, stelle ich bei Himmelsfotos den Wert für ISO immer fest auf die kleinste Größe, in meinem Fall ist das 80. Die Bilder haben so das geringste Rauschen und die beste Schärfe und Feinzeichnung. Gerade bei den kompakten Digitalkameras ist das wichtig, da deren Qualität in der Regen nicht so hochwetig ist wie die von hochwertigen Kameras. Bei etwas schwächeren Licht z. B. kurz nach Sonnenuntergang muß ich dann auch mal ein Stativ benutzen wenn die Belichtungszeiten zu lang werden, aber das habe ich sowieso immer dabei.

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