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Der Wolkenatlas


wolkenbilder3.jpg der Wolkenatlas ist das Ergebnis meiner Fotografie von Wolken seit 1987. Die besten Bilder habe ich in diesen aufgenommen und mache das auch heute noch.

Im Herbst 2006 erweiterte ich die Fotogalerien auf dieser Webseite. Die Wolkenfotos wurden nach dem internationalen Verschlüsselungscode für Wolken zu sortiert, den ich damals komplett auswendig kannte.

Im Jahr 2007 begann ich meine Diaarchive aus den 90er Jahren nach guten Wolkenfotos zu durchsuchen. Ich fand viele schöne und ungewöhnliche Formen sowie Frontenaufzüge, die ich seitdem teilweise so nicht wieder gesehen habe. Da das Scannen mit einem Auflichtaufsatz nur miserable Ergebnisse brachte, ließ ich die besten Dias in einem professionellen Digitalfotolabor einscannen. So wurde der Wolkenatlas mit älteren Aufnahmen erweitert.

wolkenbilder4.jpg Die Wolkenbilder von der Digitalkamera werden nach Tagen sortiert auf der Festplatte archiviert, die regelmäßig gesichert wird. So kann man immer die Entwicklung eines Tages gut verfolgen.

Von Zeit zu Zeit sehe ich die zuletzt aufgenommenen digitalen Wolkenbilder durch und entscheide, welche in den Wolkenatlas eingebaut werden. Die Bilder werden auf eine Breite von 750 Pixel gebracht, leicht nachgeschärft sowie etwas im Kontrast angehoben. Anschließend werden sie einer Verschlüsselungskategorie zugeordnet und die dazugehörigen HTML-Dateien gemacht. Die Thumbnails werden mit dem Programm Irfanview erzeugt, was sehr schnell geht. Diese Arbeiten geschehen immer erst lokal auf der Festplatte. Von Zeit zu Zeit lade ich die kompletten Fotogalerien von der Festplatte auf den Webserver hoch.

Natürlich ist das viel Arbeit für jedes Foto eine eigene HTML-Datei zu erzeugen, oder genauer eine vorhandene zu kopieren und zu ändern, aber welches Hobby macht keine Arbeit? Auch mache ich diesen Wolkenatlas nicht nur für das Internet, denn er ist genau so eine Art privates Fotoalbum, wo man immer wieder mal nachschlagen kann.

Die ehemals gewählte Bildgröße von 750 Pixel mag heute schon etwas klein sein, aber es wäre viel zu viel Arbeit über 8.000 Bilder aus den Originalen (die ja nicht alle in einem Verzeichnis sind!) auf eine neue Größe neu zuzuschneiden. Außerdem sehen heute viele Nutzer Webseiten auch auf Handys an und da ist die Seitenbreite von 800 Pixel schon recht gut, wenn das Handy quer gehalten wird. Größere Bilder kommen sowieso nur auf einen großen Bildschirm richtig zur Geltung. Vielleicht werde ich später bei den richtig schönen Bildern einen Link zu einer Bildversionen in einer höheren Aufläsung erstellen.



Die Bestimmung der Wolkenbilder

wolkenbilder5.jpg Die Verschlüsselung der Wolkenbilder ist nicht immer leicht. Die Natur hält sich nicht immer an unsere starren Klassifikationsschemen. So treten hin und wieder bei den Wolken Grenzfälle und Übergangsformen von einer zur anderen Wolkengattung, die sich nicht exakt zuordnen lassen. Manchmal fehlen bei älteren Bildern Informationen, z. B. ob es sich um einen Aufzug handelt oder ob vorhandener Stratocumulus oder Altocumulus aus Cumuluswolken entstanden ist. Zumindest beim Thema Aufzug kann man das mit Hilfe von archivierten Satellitenbildern und Karten einigermaßen gut abschätzen. Hier sieht man mal wieder wie wichtig es doch war, ständig Wetterkarten und Satellitenbilder zu archivieren!

Besonders schwierig ist manchmal die richtige Zuordnung zu einer der beiden Wolkengattungen Altocumulus oder Stratocumulus. Es gibt kaum andere Wolkengattungen, die sich in manchen Fällen so leicht verwechseln lassen! Ausschlaggebend für die richtige Zuordnung ist die Wolkenhöhe. Daher sehe ich regelmäßig in aktuelle Wettermeldungen und Flugwettermeldungen (METARS) nach. Meiner Erfahrung nach ist der Grenzbereich zwischen dem tiefen und dem mittleren Wolkenstockwerk (etwa 2000 bis 2500 Meter Höhe) besonders kritisch. Hier kann man sich ganz schön täuschen, wenn z. B. optisch als Stratocumulus erkannte Wolken mit einer Höhe von 2800 Metern angegeben sind! Bis zu einer Höhe von etwa 2400 Metern ordne ich die Bilder meist noch als Stratocumulus ein, wenn die Wolke danach aussieht, darüber als Altocumulus.

wolkenbilder6.jpg Besonders die hohen und mittelhohen Wolken können recht komplex sein, und manchmal sind die genauen Zuordnungen zu einer bestimmten Ziffer des Verschlüsselungssystems auch unter den Wetterbeobachtern nicht eindeutig. Schon öfter hab ich in diesen Fällen die Hilfe einiger Berufswetterbeobachter aus dem Forum der Wetterzentrale, die auch große Wolkenfans sind, in Anspruch genommen.

Wolken der Gattung Altocumulus beobachte ich zumindest einige Minuten lang, um festzustellen, ob sie stabil sind oder ob sich die einzelnen Wolkenteile in dieser Zeit deutlich verändern. In diesem Fall ist die Verschlüsselung CM=4 angebracht (sofern es sich nicht um einen Aufzug handelt). Bei nur langsamer oder kaum wahrnehmbarer Änderung der einzelnen Wolkenteile nehme ich entweder die Verschlüsselung CM=7 (wenn der Altocumulus zwei- oder mehrschichtig ist), oder CM=3, wenn nur eine einzige Schicht vorhanden ist. Letzteres ist meiner ansicht nach aber selten der Fall - beim genauerem Hinsehen entpuppt sich Altocumulus oft zumindest stellenweise in zwei dicht übereinander liegenden Schichten.

Auch bei den hohen Wolken sehe ich ab und zu Übergangsformen, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen, z. B. Mischformen aus Cirrus floccus und Cirrocumulus. Schwierig ist manchmal die Frage, ob bei großflächig auftretenden Cirrus auch Cirrostratus mit dabei ist, wenn die einzelnen Cirruselemente miteinander verschmelzen. Cirrus in Horizontnähe, besonders wenn dieser dort dichter wird, sieht oft wie Cirrostratus aus und manchmal läßt sich hier keine genaue Aussage treffen.

wolkenbilder7.jpg Die Wolkenbilder, die man in vielen Wetterbüchern findet, sind meist Idealformen, die der Himmel nicht jeden Tag zeigt. Um so mehr bin ich natürlich erfreut, wenn sie klar zu sehen sind. Ansonsten habe ich im Wolkenatlas auch Fotos aufgenommen, die im Gegensatz zu den Idealformen zwar nicht besonders "schön" sind, dafür aber am Himmel weitaus häufiger zu sehen und oft schwieriger zu bestimmen sind.

Und gerade das macht die Wolkenbeobachtung so interessant! Man sieht immer wieder Formen oder auch ganze Wolkenhimmel, die sich nicht leicht bestimmen oder zuordnen lassen. Manchmal müssen es Schätzungen bleiben.

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